Claire Belton :
"I Am Pusheen the Cat"
2013, The Touchstone
164 Seiten
ISBN 978-1-4767-4701-9
Pusheen ist eine mollige gemütliche Katze die von Claire Belton gezeichnet wird. In fünf Kapiteln erzählt diese etwas rundliche Katze von ihren Vorlieben, wie man sich als Katze den Tag plant, auch Pizza macht, welches die Lieblingsplätze sind ... und vieles mehr.
Großartig ist die Zeichnung in denen der Körper einer Katze in drei Regionen eingefärbt ist - gut zu kraulen, geht auch zu kraulen, und Hände weg weil Katze sonst kratzt.
Das Innencover ist sehr hübsch gestaltet mit einem Muster aus Katzen, Mascherln, Brownies und Torten. Es gibt fünf Abschnitte, wobei einer auch Stormy einem fluffigen grauen Wuschelkätzchen gewidmet ist.
Der Stil der Zeichnungen ist eher flach mit Umriß-Linien, die dann gefüllt werden. Katze und alles andere sind vereinfacht dargestellt, wobei Katzen mit ihren Schnurrbarthaaren sehr charmant sind.
Dieses entzückende unterhaltsame Buch kam als Geschenk zu mir, da ich Katzenfan bin; und auf englisch. Es ist zum rasch durchblättern unterhaltsam, und auch dann wenn sich der Katzenfan die Ideen und Bilder gemütlich ansieht.
Viel Freude dabei, Miau ! Meow !
Claire Belton lebt mit ihrem Verlobten und Stormy in Chicago. Sie ist Illustratorin. Pusheen lebt bei ihren Eltern in Connecticut. 'Puísin' ist übrigens der irische Begriff für Kätzchen.
Freitag, 22. April 2016
Montag, 18. April 2016
Per J. Andersson : "Vom Inder, der mit dem Fahrrad bis nach Schweden fuhr, um dort seine große Liebe wiederzufinden"
Per J. Andersson :
"Vom Inder, der mit dem Fahrrad bis nach Schweden fuhr, um dort seine große Liebe wiederzufinden" - eine wahre Geschichte
original "New Delhi - Bords"
2013
Aus dem Schwedischen von Susanne Dahmann
2015, Kiepenheuer & Witsch
312 Seiten + 12 Seiten Photos in sw
ISBN 978-3-462-04747-9
Pikay ist der jüngste Sohn einer Familie der Kaste der Dalait im indischen Bundesstat Orissa (seit 2011 Odisha). Er wächst geliebt und behütet auf; erst in der Schule lernt er was er als Kastenausgestossener alles nicht darf und muß brutale Zurückweisungen erfahren. Ihm wird die Schulausbildung ermöglicht, und ein Lehrer erkennt, wie grandios er zeichnet und daß er auf die Kunsthochschule in Delhi soll. Da die Stipendienzahlungen ausfallen, zeichnet er am Springbrunnen Porträits. Dadurch und durch Freunde kann er im wahrsten Sinne überleben. Es ist die Zeit der 70-er Jahre in denen Indira Ghandi erstmals regiert und europäische und amerikanische Jugendliche die Spiritualität Indiens bereisen und besuchen kommen. Hier kommt auch Lotta aus Schweden, die eine Parallelität zwischen einigen schwedischen und indischen Stoffmustern erkennt und den mittlerweile berühmten Zeichner am Brunnen kennenlernt.
Im zweiten Teil des Buches reist Pikay zuerst mit dem Fahrrad durch Pakistan, dann dem Iran, und mithilfe von Freunden weiter nach Istanbul, dort wieder mit Hilfe weiter nach Wien, und dann wieder mit Hilfe weiter nach Schweden. Dort bauen er und Lotta wirklich ein gemeinsames Leben inkl. Heirat und Kinder auf, wobei er beruflich wieder seine künstlerische Seite lebt.
Da Buch liest sich wie eine Art Märchen in dem zwar einige Menschen nicht angenehm sind, aber auch auch wieviele freundlich sind und weiterhelfen.
Von Indien wird der Bundesstaat Orissa geschildert mit seinem unterschiedlichen Kastenwesen, den Trennungen zwischen Waldmenschen die mit den Göttern und Geistern des Waldes vertraut sind aber von allen anderen mißtrauisch bis abwertend behandelt werden, und dann der großen Stadt Delhi mit den vielen unterschiedlichen Menschen aber einem gemütlichen Café mit offenherzigen Menschen die ihn einladen, seine Zeichnungen schätzen und weiterhelfen. Durch die Zeichnungen öffnen sich manche Pforte für ihn bis hinauf zu Indira Ghandi.
Ihm immer wieder seine Nicht-Kaste vorgehalten, auch wenn offiziell das Kastenwesen abgeschafft wurde. Für andere Menschen, v.a. in Künstlerkreisen, ist dieses Schachteldenken nicht vorhanden.
Durch seine Zeichenkenntnisse und gewinnende Art gelingt es ihm bei der Reise durch Pakistan, und Afghanistan auf dem Rad durchzuhalten und sich weiterhelfen zu lassen. Es ist faszinierend zu lesen wie Pikay damals Pakistan und Afghanistan Mitte der 70-ger Jahre schildert, vor allem wenn man sich die aktuellen polisch-verfeindeten Verhältnisse ansieht. Auch im damaligen Persien / heute Iran kam man ihm hilfreich und freundlich entgegen. Auch in Wien bekommt er Hilfe, Wohnung, Zugkarte und kann Zeichnungen verkaufen.
Die Situationen die ihm dann in Schweden Probleme machen sind eher als Kulturunterschied zu sehen ? Wenn er Floskeln über das Wetter für Small Talk, ernst nimmt, oder Worte so vermischt, daß sie als Beleidigungen verstanden werden. Aber er lernt die Sprache und wird so ernst genommen, daß er als Zeichenlehrer arbeiten kann. Spät lebt er dann die Spiritualität mit Yoga und Meditation, die eigentlich mit Indien assoziiert wird.
In Summe ein wunderbares Buch das ich sehr genossen habe, vor allem weil es positiv stimmt. Diese Freude wünsche ich auch anderen Leserinnen und Lesern !
Per J. Andersson wurde 1962 in Halstahammar (Provinz Västmanland/ Schweden) geboren. Er ist Mitbegründer von Schwedens bekanntestem Reisemagazin Vagabond und viel gereist.
"Vom Inder, der mit dem Fahrrad bis nach Schweden fuhr, um dort seine große Liebe wiederzufinden" - eine wahre Geschichte
original "New Delhi - Bords"
2013
Aus dem Schwedischen von Susanne Dahmann
2015, Kiepenheuer & Witsch
312 Seiten + 12 Seiten Photos in sw
ISBN 978-3-462-04747-9
Pikay ist der jüngste Sohn einer Familie der Kaste der Dalait im indischen Bundesstat Orissa (seit 2011 Odisha). Er wächst geliebt und behütet auf; erst in der Schule lernt er was er als Kastenausgestossener alles nicht darf und muß brutale Zurückweisungen erfahren. Ihm wird die Schulausbildung ermöglicht, und ein Lehrer erkennt, wie grandios er zeichnet und daß er auf die Kunsthochschule in Delhi soll. Da die Stipendienzahlungen ausfallen, zeichnet er am Springbrunnen Porträits. Dadurch und durch Freunde kann er im wahrsten Sinne überleben. Es ist die Zeit der 70-er Jahre in denen Indira Ghandi erstmals regiert und europäische und amerikanische Jugendliche die Spiritualität Indiens bereisen und besuchen kommen. Hier kommt auch Lotta aus Schweden, die eine Parallelität zwischen einigen schwedischen und indischen Stoffmustern erkennt und den mittlerweile berühmten Zeichner am Brunnen kennenlernt.
Im zweiten Teil des Buches reist Pikay zuerst mit dem Fahrrad durch Pakistan, dann dem Iran, und mithilfe von Freunden weiter nach Istanbul, dort wieder mit Hilfe weiter nach Wien, und dann wieder mit Hilfe weiter nach Schweden. Dort bauen er und Lotta wirklich ein gemeinsames Leben inkl. Heirat und Kinder auf, wobei er beruflich wieder seine künstlerische Seite lebt.
Da Buch liest sich wie eine Art Märchen in dem zwar einige Menschen nicht angenehm sind, aber auch auch wieviele freundlich sind und weiterhelfen.
Von Indien wird der Bundesstaat Orissa geschildert mit seinem unterschiedlichen Kastenwesen, den Trennungen zwischen Waldmenschen die mit den Göttern und Geistern des Waldes vertraut sind aber von allen anderen mißtrauisch bis abwertend behandelt werden, und dann der großen Stadt Delhi mit den vielen unterschiedlichen Menschen aber einem gemütlichen Café mit offenherzigen Menschen die ihn einladen, seine Zeichnungen schätzen und weiterhelfen. Durch die Zeichnungen öffnen sich manche Pforte für ihn bis hinauf zu Indira Ghandi.
Ihm immer wieder seine Nicht-Kaste vorgehalten, auch wenn offiziell das Kastenwesen abgeschafft wurde. Für andere Menschen, v.a. in Künstlerkreisen, ist dieses Schachteldenken nicht vorhanden.
Durch seine Zeichenkenntnisse und gewinnende Art gelingt es ihm bei der Reise durch Pakistan, und Afghanistan auf dem Rad durchzuhalten und sich weiterhelfen zu lassen. Es ist faszinierend zu lesen wie Pikay damals Pakistan und Afghanistan Mitte der 70-ger Jahre schildert, vor allem wenn man sich die aktuellen polisch-verfeindeten Verhältnisse ansieht. Auch im damaligen Persien / heute Iran kam man ihm hilfreich und freundlich entgegen. Auch in Wien bekommt er Hilfe, Wohnung, Zugkarte und kann Zeichnungen verkaufen.
Die Situationen die ihm dann in Schweden Probleme machen sind eher als Kulturunterschied zu sehen ? Wenn er Floskeln über das Wetter für Small Talk, ernst nimmt, oder Worte so vermischt, daß sie als Beleidigungen verstanden werden. Aber er lernt die Sprache und wird so ernst genommen, daß er als Zeichenlehrer arbeiten kann. Spät lebt er dann die Spiritualität mit Yoga und Meditation, die eigentlich mit Indien assoziiert wird.
In Summe ein wunderbares Buch das ich sehr genossen habe, vor allem weil es positiv stimmt. Diese Freude wünsche ich auch anderen Leserinnen und Lesern !
Per J. Andersson wurde 1962 in Halstahammar (Provinz Västmanland/ Schweden) geboren. Er ist Mitbegründer von Schwedens bekanntestem Reisemagazin Vagabond und viel gereist.
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Wertung - 4 Bücher
Samstag, 9. April 2016
Antal Szerb : "Reise im Mondlicht"
Antal Szerb :
"Reise im Mondlicht"
Roman
original "Utas és holdvilág"
1937, Révai, Budapest
aus dem Ungarischen von Christina Viragh
2003, Deutscher Taschenbuch Verlag
250 Seiten + 3 Seiten Nachwort von Péter Esterházy
ISBN 3-423-24370-8
Der Roman startet mit der Hochzeitsreise von Mihály und Erszi nach Italien. Erszi war bereits verheiratet gewesen und freut sich in der Ehe mit dem besonnen Mihály auf ein geregeltes Leben. Ein Jugendfreund von ihm taucht auf und ab nun diktiert die Vergangenheit sein Leben: er erzählt seiner Frau von der Jugendclique mit Evá, Tamás, Ervin und János, deren intellektuellen Spielchen und der Todessehnsucht von Tamas, der dieser später nachgeben wird. Ervin liebt Eva, entscheidet sich dann für das das Leben als Mönch, wo ihm Mihaly prompt begegnet. Auch Eva ist plötzlich da.
Erzsi zieht nach Paris, lernt dort einen faszinierenden Perser kennen und entscheidet sich dann doch wieder für ihren Ex-Mann Zóltan, der ihr das Leben bietet das sie gewohnt ist, und der sein Leben immerhin in die Hand nimmt, im Gegensatz zu fremdbestimmten Mihaly.
Spannend ist die Schilderung der Personen : Mihaly läßt sich treiben und beeinflussen, solange die Person die ihm was sagt stark genug ist und versieht somit seine Arbeit in der väterlichen Firma mit Pflichtgefühlt, sonst sieht er sich lieber die Gegend an; Erszi dürfte eine schöne Frau sein, die Luxus schätzt und das Gefühl verwöhnt zu werden, aber auch ihr wird zuviel daß Mihaly Eva noch immer liebt und wenig eigenen Antrieb hat; Zoltan ist bürgerlicher und brilliant-durchtriebener Geschäftsmann der zwar nur seinen Geldes wegen geschätzt wird, Erzsi aber trotz seiner Seitensprünge immer noch liebt; Eva dürfte eine wunderschöne charismatische und eigenwillige Frau sein, die nach der tiefen Verbindung zu ihrem Bruder auf der Suche nach einem ebenso zu tiefen Gefühl ist; Ervin ist die Figur die am extremsten handelt und ändert als er vom Judentum zum Katholizismus übertritt, der Liebe zu Eva abschwört und statt dessen weiser charismatischer aber leider körperlich kranker Franziskanermönch wird; Janos ist ein unsympathischer etwas provozierender Mensch; Millicent beglückt Mihaly einige Zeit lang und ist als dummes reiches aber liebenswertes Geschöpf geschildert; Sarí eine Freundin von Erzsi hilft ihr in Paris zu überleben, und ist bodenständig und humorvoll gezeichnet; Waldheim, ein Studienkollege von Mihaly ein Wissenschaftler über Religion/Spiritualität der gut lebt, Frauen liebt, und Mihaly hilft einiges an Werten wieder zusammenzurücken.
Auch wenn sich die vielen Ungarn nur in Italien und dann in Paris treffen, spielt der Roman hauptsächlich in Italien. Es wird die Toskana mit ihren Kulturschätzen, Landschaften und Klöstern und später Rom mit dem Trastevere Viertel, Friedhöfen, Hügel mit Amphorenscherben, billigen Tavernen + Hotels und einfachen bis armen Menschen geschildert. Bei den Beschreibungen in Italien gibt es schöne Passagen in den das Licht daß durch die Landschaft fällt erzählt wird.
Realistisch wird in dem Roman angesprochen, daß man Geld zu zahlen der Lebensnotwendigkeiten braucht und wie Erzsi in Paris überlebt, wie sich Mihaly durchs Leben in Italien schnorrt und die Winkelzüge von Zoltan und Janos laufen bis zum Vater Mihalys der plötzlich auftaucht, alles zahlt und dann den Sohn nach Budapest retour nimmt.
Der Roman ist schön geschrieben. Der Autor nimmt sich die Zeit Szenerien zu beschreiben ohne sich zu hetzten aber auch ohne langatmig zu werden. Immer wieder sind schöne für heute fast bisserl altvatrische Worte verwendet (ob das an Autor oder Übersetzerin liegt kann ich nicht entscheiden), die die Stimmung sehr schön einfangen.
Für Leser und Leserinnen die sich die Zeit für ein Buch nehmen können und wollen, ist das Buch genau richtig. Viel Freude damit !
Antal Szerb wurde am 1. Mai 1901 in Budapest geboren. Er studierte in Graz klassische und moderne Philologie und in Budapest Hungarologie, Germanistik und Anglistik. Zuerst arbeitete auf Studienreisen in Italien und Frankreich, dann in London; später als Lehrer für Ungarisch und Englisch. 1937 schaffte er es zu habilitieren, und auf der Uni zu lehren bis er zum Arbeitsdienst verpflichtet wurde. Er wurde am 27. Jänner 1945 im Lager Balf (Gebiet Sopron-Fertöd/West-Ungarn) erschlagen.
Als Schriftsteller schrieb er unter seinen eigenen Namen und auch unter dem Pseudonym A. H. Redcliff. 1934 erschien seine 'Ungarische Literaturgeschichte', 1938 seine Romantheorie, 'Die Suche nach dem Wunder. Umschau und Problematik in der modernen Romanliteratur' (unter dem eingedeutschten Namen Anton Szerb). 1941 wurde seine Literaturgeschichte der Welt veröffentlicht.
"Reise im Mondlicht"
Roman
original "Utas és holdvilág"
1937, Révai, Budapest
aus dem Ungarischen von Christina Viragh
2003, Deutscher Taschenbuch Verlag
250 Seiten + 3 Seiten Nachwort von Péter Esterházy
ISBN 3-423-24370-8
Der Roman startet mit der Hochzeitsreise von Mihály und Erszi nach Italien. Erszi war bereits verheiratet gewesen und freut sich in der Ehe mit dem besonnen Mihály auf ein geregeltes Leben. Ein Jugendfreund von ihm taucht auf und ab nun diktiert die Vergangenheit sein Leben: er erzählt seiner Frau von der Jugendclique mit Evá, Tamás, Ervin und János, deren intellektuellen Spielchen und der Todessehnsucht von Tamas, der dieser später nachgeben wird. Ervin liebt Eva, entscheidet sich dann für das das Leben als Mönch, wo ihm Mihaly prompt begegnet. Auch Eva ist plötzlich da.
Erzsi zieht nach Paris, lernt dort einen faszinierenden Perser kennen und entscheidet sich dann doch wieder für ihren Ex-Mann Zóltan, der ihr das Leben bietet das sie gewohnt ist, und der sein Leben immerhin in die Hand nimmt, im Gegensatz zu fremdbestimmten Mihaly.
Spannend ist die Schilderung der Personen : Mihaly läßt sich treiben und beeinflussen, solange die Person die ihm was sagt stark genug ist und versieht somit seine Arbeit in der väterlichen Firma mit Pflichtgefühlt, sonst sieht er sich lieber die Gegend an; Erszi dürfte eine schöne Frau sein, die Luxus schätzt und das Gefühl verwöhnt zu werden, aber auch ihr wird zuviel daß Mihaly Eva noch immer liebt und wenig eigenen Antrieb hat; Zoltan ist bürgerlicher und brilliant-durchtriebener Geschäftsmann der zwar nur seinen Geldes wegen geschätzt wird, Erzsi aber trotz seiner Seitensprünge immer noch liebt; Eva dürfte eine wunderschöne charismatische und eigenwillige Frau sein, die nach der tiefen Verbindung zu ihrem Bruder auf der Suche nach einem ebenso zu tiefen Gefühl ist; Ervin ist die Figur die am extremsten handelt und ändert als er vom Judentum zum Katholizismus übertritt, der Liebe zu Eva abschwört und statt dessen weiser charismatischer aber leider körperlich kranker Franziskanermönch wird; Janos ist ein unsympathischer etwas provozierender Mensch; Millicent beglückt Mihaly einige Zeit lang und ist als dummes reiches aber liebenswertes Geschöpf geschildert; Sarí eine Freundin von Erzsi hilft ihr in Paris zu überleben, und ist bodenständig und humorvoll gezeichnet; Waldheim, ein Studienkollege von Mihaly ein Wissenschaftler über Religion/Spiritualität der gut lebt, Frauen liebt, und Mihaly hilft einiges an Werten wieder zusammenzurücken.
Auch wenn sich die vielen Ungarn nur in Italien und dann in Paris treffen, spielt der Roman hauptsächlich in Italien. Es wird die Toskana mit ihren Kulturschätzen, Landschaften und Klöstern und später Rom mit dem Trastevere Viertel, Friedhöfen, Hügel mit Amphorenscherben, billigen Tavernen + Hotels und einfachen bis armen Menschen geschildert. Bei den Beschreibungen in Italien gibt es schöne Passagen in den das Licht daß durch die Landschaft fällt erzählt wird.
Realistisch wird in dem Roman angesprochen, daß man Geld zu zahlen der Lebensnotwendigkeiten braucht und wie Erzsi in Paris überlebt, wie sich Mihaly durchs Leben in Italien schnorrt und die Winkelzüge von Zoltan und Janos laufen bis zum Vater Mihalys der plötzlich auftaucht, alles zahlt und dann den Sohn nach Budapest retour nimmt.
Der Roman ist schön geschrieben. Der Autor nimmt sich die Zeit Szenerien zu beschreiben ohne sich zu hetzten aber auch ohne langatmig zu werden. Immer wieder sind schöne für heute fast bisserl altvatrische Worte verwendet (ob das an Autor oder Übersetzerin liegt kann ich nicht entscheiden), die die Stimmung sehr schön einfangen.
Für Leser und Leserinnen die sich die Zeit für ein Buch nehmen können und wollen, ist das Buch genau richtig. Viel Freude damit !
Antal Szerb wurde am 1. Mai 1901 in Budapest geboren. Er studierte in Graz klassische und moderne Philologie und in Budapest Hungarologie, Germanistik und Anglistik. Zuerst arbeitete auf Studienreisen in Italien und Frankreich, dann in London; später als Lehrer für Ungarisch und Englisch. 1937 schaffte er es zu habilitieren, und auf der Uni zu lehren bis er zum Arbeitsdienst verpflichtet wurde. Er wurde am 27. Jänner 1945 im Lager Balf (Gebiet Sopron-Fertöd/West-Ungarn) erschlagen.
Als Schriftsteller schrieb er unter seinen eigenen Namen und auch unter dem Pseudonym A. H. Redcliff. 1934 erschien seine 'Ungarische Literaturgeschichte', 1938 seine Romantheorie, 'Die Suche nach dem Wunder. Umschau und Problematik in der modernen Romanliteratur' (unter dem eingedeutschten Namen Anton Szerb). 1941 wurde seine Literaturgeschichte der Welt veröffentlicht.
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