Juan Madrid :
"Nichts zu machen"
1986, Original 'Nada que hacer'
(Hinweis unter der letzten Zeile : Madrid, November 1983)
übersetzt von Hans-Joachim Hartstein
1990, Elster Verlag Moos & Moos Baden-Baden
191 Seiten
2 Seiten Nachwort von Dietmut Roether
ISBN 3-89151-090-X
Das Buch ist ein schwarzer, für mich negativer Roman, der mich in den Bann gezogen hat. Es hat zwar eine Art positives Ende, da die Rache gelungen ist, aber positiven Ausblick spürte ich beim Lesen nicht.
Der Kriminelle Silverio Roca ist ein gefragter Fahrer - bei Überfällen, Banküberfällen und auch für Transport gefährlicher Ware. Eigentlich w a r er es, denn er ist einem ehemaligen Mitsträfling und einflußreichem Chefkriminellem in eine Falle getappt und wurde dabei lebensgefährlich verletzt. Als er aus dem Krankenhaus und dann Gefängnis entlassen wird, entdeckt er daß die einzigen die ihm eine quasi-Familie gebildet hatten nämlich die Pensionswirtin Amparito und ihre Tochter Conchita (die sich an einflußreiche Männer verkaufte) nicht mehr am Leben sind (Amparito starb an Krebs, ihre Tochter wurde ermordet). Silverio macht sich an die Arbeit und beseitigt diejenigen die er an dem Tod der beiden für schuldig hält, bei denen es sich um eine ungute Mischung aus Bankmanagern und Kriminellen handelt.
Die Geschichte wird nicht linear erzählt, sondern der Autor springt in der Vergangenheit und der aktuellen Suche nach dem/n Verursacher/n des Leids von Conchita und ihrer Mutter hin und her.
Die handelnden Personen sind meist hilflos, überfordert, oft unglücklich - weder die gut situierten Bankmenschen noch die Kriminellen auf den verschiedenen Hierarchiestufen. Es geht für die einen nur ums Überleben, für die anderen um rücksichtslos ihre Macht durchzusetzen.
Das Ambiente sind meist zwielichtige Lokale, viel Alkohol, käufliche Damen oder Bankräume/eine Villa/Friedhof. Nirgends ist auch nur ein Hauch von Geborgenheit zu spüren.
Trotz der negativen Atmosphäre hat mich die Geschichte fasziniert und ich wollte wissen, ob die Rache gelingt. Ob das Buch die Atmosphäre anfang/Mitte der 80-er der Post-franco-ära authentisch einfängt, kann ich nicht beurteilen, aber das Buch durchaus empfehlen.
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