Dienstag, 6. April 2021

Julen Zabache : "Baskischer Tod"

Julen Zabache :
"Baskischer Tod" - Rafael Ibara ermittelt
2020, Harper Collins Hamburg
247 Seiten
ISBN 978-3-95967-417-1

Comisario Rafael Ibara, der seine Polizeiausbildung in Deutschland hatte, lebt seit Jahren mit seiner Teenagertochter bei seiner Schwiegermutter auf ihrem Bauernhof im Baskenland. Als eine Touristin ermordet aufgefunden wird, und darunter alte Knochen liegend, werden dem Team vor Ort eine übergeordnete Gruppe vor die Nase gesetzt. Vor allem macht der fette und unhöfliche Comisario Arbos jegliche Art der Zusammenarbeit schwer, sodaß Rafa(el) sich selber aufmacht um kleine Ungereimheiten zu klären, und um einen unschuldigen Ziegenhirten zu entlasten. Eine alte Geschichte, die mit der ETA zu tun hat, sowie ein Geheimnis um ein Grundstück bringen Ibara auf die richtige Idee.
Parallel wird Ibara als alleinerziehender Vater einer Teenagertochter in Zeiten der sozialen Medien ziemlich gefordert.

Die Personen sind gut vorstellbar geschildert. Ibara der sehr großgewachsen ist, und Ruhetechniken beherrscht, ist sympathisch, genauso wie seine Tochter Isobel und seine Schwiegermutter Finia, die dies unter einer Portion Grant versteckt. Im Kommissariat gibt es positive Menschen und überforderte, sowie einen sehr unsympathischen Zeitgenossen, der die Antipathie zum motivieren zum Erfolg einsetzen möchte. Das Mordopfer war sympathisch, der Mörder aalglatt und berechnend, die Menschen vor Ort sind eckig aber mit Liebe gezeichnet.

Ort der Handlung sind Getaria und Zarautz in der Provinz Gipuzkoa, die teilweise am Meer liegt, und ein wunderschönes Gebiet ist, das teilweise von zu vielen Touristen besucht wird.
Die Geschichte spielt im Hochsommer.

Es wird einiges über das spanische Baskenland erzählt, wie die Franzosen dazu stehen, Erfolge und Mißerfolge der ETA und die Komplexheit der baskischen Sprache. 
Netterweise wird etwas lokales Essen in dem Roman genannt : zum Frühstück 'pastelitos' und dann über den Tag hinweg 'pintxos', die Spanien gewohnt Menschen 'tapas' nennen würden, was im Baskenland streng verpönt ist, und oft aus anderen Zutaten besteht.

Die Geschichte ist spannend geschrieben. Für den Leser ist der Prolog aus Sicht einer alten Dame und dann alles aus der von Raffael Ibara beschrieben.

In Summe ein gut geschriebener Kriminalroman, der ein bißchen Sommerfeeling erzeugt. Mitraten des Who dunnit ist nicht möglich. Viel Spaß beim Lesen.

Julen Zabache ist das Pseudonym eines deutschen Autors, der bereits einige Romane veröffentlicht hat. Er arbeitet als Hochschuldozent.

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