Dienstag, 30. Juli 2019

Carlos Gamerro : "Die 92 Büsten der Eva Peron"

Carlos Gamerro :
"Die 92 Büsten der Eva Peron"
Roman
original "La aventura de los bustos de Eva"
2004, Edhasa (Editora y Distribuidora Hispano Americana S. A.)
Aus dem argentinischen Spanisch von Birgit Weilguny
2018, Septime Verlag
Lesebändchen
395 Seiten + 1 Seite Inhaltsverzeichnis + 2 Seiten Quellenverzeichnis
ISBN 978-3-902711-73-1

Ernesto Marroné wird nach dem Kidnapping des verhaßten Generaldirektors beauftragt die Löseforderung nach 92 Büsten der Eva Peron zu organisieren. Bei dem Besuch in einem Gipswerk um diese Büsten zu veranlassen, drehen die Arbeiten den Spieß um und gehen in organisierten Streik. Marroné ist zuerst auf der Seite des eingesperrten Vorstand, und schafft auf durch angewandte Tricks von Dale Carniege bis zu Tips aus  Don Quijote im Management auf der Seite der Arbeiter diese zu organisieren. Er mobilisiert diese zur Herstellung der 92 Büsten. Der Angrifft der Gewerkschaft und der Polizei löscht mehrer Menschenleben aus - ihm wird mit Tricks aus dem Kugelhagel geholfen, in den Slums ein Versteck bereitet, bis wieder die Kugeln fliegen. Auf der Suche nach Sicherheit und den Büsten besucht er ein skurriles Bordell mit Frauen als Evita ge/ver-kleidet die alle Spiele beherrschen. Sicherheit bringt ein Viertel, das nach dem Grundriß einer Büste von Evita gebaut ist, und dementsprechend nicht so einfach zerstört werden kann. Hier findet er versteckt ein geheimes Lager von Evita-Büsten mit verschiedenen Gesichtsausdrücken und Posen. Als er diese endlich zur Firma bringt, entdeckt er daß dies den Direktor nicht retten konnte, und die Karriere-Machtspiele in der Firma weitergehen.

Der Roman war nicht einfach zu lesen, da die Reflexionen von Ernesto, der adoptiert wurde und auf die besten Schulen geschickt wurde, sehr oft Verhaltenstricks aus Manangementbüchern zitiert.

Die Skurrilität der geschmeidigen Anpassung an alle Situationen egal ob penetrante Prüfung beim Direktor oder Verdrehung von Argumenten der Arbeiter ist eigen.
Die Szenen mit dem alten Freund aus Elite-Uni-Tagen, die zuerst jovial, dann manipulierend und dann tödlich enden gingen mir unter die Haut.

Das private und gesellschaftliche Leben Ernestos mit einer schönen oberflächlichen Frau ist überflächlich traurig, was beiden bewußt ist. Rettung für ihn ist immer die Toilette.

Der Absatz, in dem die gesammelten Evitas geschildert werden, ist faszinierend in ihrer geschilderten Vielfältigkeit. Es werden die Materialien, die Gesichtsausdrücke, die Frisuren mit viel Gefühl beschrieben.
Wer die Lebensgeschichte von Eva/Evita Perón geborene Eva Duarte noch nicht kennt, erhält sie hier mit Erfolgen, Mißerfolgen, Stärken und Schwächen erzählt.

Manche der beschriebenen Situation bringen zum Grinsen, bei anderen bleibt mir der Humor im Hals stecken. Anpassungsfähigkeit bringt dem Protagonisten nicht den gewünschten Erfolg.

In Summe ein starker, eindrücklicher, sehr eigener, und sehr empfehlenswerter Roman, der Konzentration verdient. Viel Freude beim Lesen !

Carlos Gamerro wurde am 16. Mai 1962 in Buenos Aires geboren. Er ist Übersetzer, Schriftsteller und Kritiker. Als Übersetzer hat u.a. Werke von Shakespeare, W. H.Auden und Harold Bloom ins Argentinische übersetzt. 1998 erschien sein erster Roman "Las Islas", sein erstes Theaterstück erschien 2009 und der bisher einzige Film 2007.

Sonntag, 21. Juli 2019

Jutta Mehler : "Mord mit Marzipan"

Jutta Mehler :
"Mord mit Marzipan"
2015, emons Verlag
193 Seiten
ISBN 978-3-95451-664-3

Band drei mit Hilde, Thekla und Wally, die diesmal den Tod einer ruhigen Frau auf einer Gartenschau in Niederbayern eigenartig befinden und zu recherchieren beginnen. Die Tote hatte im Bauamt gearbeitet, weshalb sie dort die Ursache für den als Unfall eingeschätzten Mord vermuten. Sie befragen den faden Ehemann, den gutausehenden Nachbar der Immobilienmakler ist, und rollen die Familiengeschichte auf. Wally wird Augenzeuge als auf Hildes Partner ein Anschlag erfolgt. Am Schluß wird Wally aus einer brenzligen Lage gerettet und der Mörder gefunden.

Die drei Frauen sind charakterlich ziemlich unterschiedlich. Hilde ist eher rauhbeinig unterwegs, und gut mit dem Feuerwehrmann Alfi zusammen. Thekla packt vorsichtig aber doch mit an. Wally ist aktuell mit abnehmen beschäftigt, ein etwas naiver liebevoller Mensch und diejenige die am meisten Verständnis für Menschen hat, aber ihr Mann hat mehrere Freundinnen.

Marzipan ist die Dekoration auf der der Gartenschau gewidmeten Torte.

Die Geschichte ist nett erzählt, manchmal etwas umständlich und mit mir zu wenig Elan geschrieben. Aber ich habe mich beim Lesen gut unterhalten. Viel Spaß !

Jutta Mehler wurde 1949 in Bodenmais / Bayern geboren. sie lebt in Niederbayern und hat mehrere Krimis geschrieben. eingige sind mit Hilde-Thekla-Wally (mittlerweile Band 6), andere mit Fanni Rot in Niederbayern (mittlerweile Band 11)

Mittwoch, 17. Juli 2019

"Asterix - Das Geheimnis des Zaubertranks"

"Asterix - Das Geheimnis des Zaubertranks"
Text Olivier Gay nach dem Film von Alexandre Astier und Louis Clichy
Zeichnungen von Fabrice Tarrin, Kolorierung Thierry Mebarki,
original "Le secret de potion magique"
deutsche Übersetzung durch Klaus Jöken
2019, Egmont Comic Collection
ISBN 978-3-7704-4049-8

Dieser Asterix ist kein gewohnter und auch geliebter Comic, sondern die Nacherzählung eines Filmes mit schönen Zeichnungen, die manchmal zu Lachen bringen. Der Text ist leider nicht so unterhaltsam; er wird eher geradlinig erzählt, und mir fehlen hier die Feinheiten.

Miraculix fällt vom Baum und sieht sich gezwungen sich nach einem Nachfolger umzusehen. Eine Windschweinmeute bringt die Kunde und auch ein alter Druidenfeind versucht an das Rezept des Zaubertrankes zu kommen. Während Asterix, Obelix und Miraculix unterwegs sind, begleitet sie die kleine Vitrine, die bereits im gallischen Dorf nicht nur Interesse an Raufereien hat. Sie hat das Zeug sich das Rezept des Zaubertranks zu merken.

Als Asterix-Fan bin ich froh den Band gelesen habe und bei einigen Zeichnungen lachen zu können, wie den tragfähigen Hendln und den Kampf der Giganten zB. aus Römern hinter Schilden.

Es ist leider nur ein kurzes Vergnügen, aber trotzdem viel Spaß beim Lesen !

Dienstag, 16. Juli 2019

Pierre Lagrange : "Mörderische Provence"

Pierre Lagrange :
"Mörderische Provence" - Ein neuer Fall für Albin Leclerc
2018, Fischer Verlag GmbH
418 Seiten + 17 Seiten Leseprobe des viertes Bandes mit Albin Leclerc
ISBN 978-3-651-02563-9

Der pensionierte Polizist Albin Leclerc ist mit seinem Mops Tyson (Pensionsgeschenk) ist im Departement Vaucluse unterwegs als er um Hilfe nach der erwachsenen Tochter eines Freundes suchen soll. Parallel zu dieser Recherche kommt seine Tochter mit seiner Enkelin wegen des prügelnden Ehemanns auf Suche nach Schutz und Hilfe. Leclerc scheucht seine alten Kollegen und einige Freunde sowohl für seine und die fremde Tochter auf, um am Schluß den prügelnden Ehemann zu vertreiben zu lassen und einer gewissenlosen machtgierigen Männerclique ihre bösartigen Spiele zu überführen.

Der Roman ist sehr spannend geschrieben, denn es werden die vier Handlungstränge um Albins Recherchen, Albin Tochter und Enkelin, die verschwundene Tochter und die Gelüste eines machtgierigen Mannes miteinander verschränkt.

Die Absätze mit der vorgestellten und später angedrohten körperlichen und seelischen Gewalt gehen unter die Haut. Die Vorstellung, daß diese Aktionen gewissenlosen Menschen mit Ausreden über die eigene Macht möglich sind, bleiben unter der Haut.

 Die Menschen sind gut vorstellbar geschildert: Albin als großer weißhaariger durchsetzungsfähiger Mann, seine humorvolle Freundin Veronique mit ihrem Blumenladen, die liebevolle Enkelin Clara, Manons Ehemann Gilles der meint im Erfolg auch Menschen zu besitzen, die kämpferische Isabella, Bankenvorstandsmitglied Brian dessen Luxus Menschenleben sind und auf die er ein Recht zu haben meint, bis zur temperamentvollen disziplinierten Polizistin Castel.

Unterhaltsam sind die Teile in denen Albin versucht zu kochen. Die szene auf der Terrasse und der Kochkurs sind zum schmunzeln. Die Beobachtungen zu den Bloggerinnen bei dem Kochkurs brachten mich zum Lachen.

Im Summe ein gut geschriebener Kriminalroman, der allerdings sehr unter die Haut geht. Gutes Lesen !!

Sven Koch wurde 1969 geboren. Er arbeitet als Tageszeitungsredakteur, Musiker und Fotograf. Unter dem Pseudonym Pierre Lagrange schreibt der Autor die Commissaire Leclerc-Reihe, bei der der erste Band "Tod in der Provence" 2016 erschien.

Mittwoch, 10. Juli 2019

Lenz Koppelstätter : "Die Stille der Lärchen"

Lenz Koppelstätter :
"Die Stille der Lärchen" - ein Fall für Commissario Grauner
2016, Verlag Kiepenheuer Witsch Köln
298 Seiten - erste Innenseite mit Plan des Ultentales - Innenseite des Rückencovers mit Plan von Südtirol
ISBN 978-3-462-04734-9

Eine wunderschöne junge Frau sitzt ermordet an Lärchen, das zum Aufbrechen alter Vorurteile, alter Geschichten und aktueller bis dahin nicht anerkannter Brutalitäten führt. Commissario Grauner der aus Südtirol stammt und Ispettore Saltapepe, der aus Neapel versetzt worden war, sehen sich den Einflüssen des sehr konservativen Pfarrers, dem trauernden Großvater der Toten, einem mächtigen Wirtschaftstreibenden des Tales, einem schützenden Vater und alten Geschichten der Jahrhundertwende um die Dichterfamilie Mann gegenüber. Grauner und Saltapeppe rollen das Leben um die Familie der Toten und des Hauptverdächtigen auf, und setzen sich selbst einigen Gefahren aus. Der Tod der jungen Frau wird aufgelöst, und auch einiges anderes was falsch gelaufen war, wird wieder zurecht gerückt.

Die Geschichte ist sehr spannend geschrieben und überrascht im Ende.
Dieser Kriminalroman ist der zweite Band mit den Herren Grauner und Saltapepe.

Die beiden Polizisten sind gut vorstellbar in ihrerm Temperament und Vorlieben geschildert. Die vier Zeilen. in denen der Südtiroler Grauner leidenschaftlich auf italienisch flucht, bringen fast zu Lachen. Die Namen die er seinen Kühen gegeben hat, bringen zu Lachen. Die Probleme mit der Mafia brachten den Neapolitaner nach Südtirol, das ihn immer wieder überfordert. Seine Leidenschaft für einfache gute Spaghetti pomodoro ohne extra Zutaten ist berührend.
Beide sind als halbwegs angenehmem Polizisten geschildert, die um die Aufklärung des Falles bemüht sind, und danach trachten möglichst vielen Vorurteilen auszuweichen.

Es wird die Geschichte des Ultentales erzählt, das um die Jahrhundertwende ähnlich wie der Semmering für seine Erholung berühmt gewesen war. Ein österreichischer Arzt sorgte hier lange für das Wohl seiner überreizten und kranken Patienten.

Gegenpol ist ein übertriebenes Projekt, das einem Unternehmer in dem Buch anfällt, bei dem dieser auch gewissenlos an Grundstücke und Wasserbesitz kommen möchte.
Beängstigend ist auch die Figur des Pfarrers der engstirnig die Bevölkerung des Tales gegen einen jungen nicht-angepassten etwas kranken Mann aufwiegeln möchte, und keinerlei Gewissensprobleme entwickelt.

In Summe ein sehr empfehlenswerter Kriminalroman. Viel Spaß beim Lesen !

Lenz Koppelstätter wurde 1982 in Bozen geboren. Er wuchs in Bozen und Tramin in Südtirol auf und studierte in Bologna und Berlin. Zuerst arbeitete als Journalist, 2015 erschien der erste Band mit Commissario Grauner "Der Tote am Gletscher", 2020 soll der fünfte Kriminalroman in dieser Serie erscheinen.

Montag, 8. Juli 2019

Beate Maly : "Tod an der Wien"

Beate Maly :
"Tod an der Wien" - Historischer Kriminalroman
2017, emons Verlag
263 Seiten + 3 Seiten Nachwort
ISBN 978-3-7408-0221-9

Nach dem Prolog in einer sehr strengen Bubeninternat springt die Handlung in den Winter 1922 in Wien. Die pensionierte Lateinlehrerin Ernestige Kirsch, die im Haus des Apothekers Anton Böck wohnt, liebt Musik und Operette. Nach Lehars Operette "Die gelbe Jacke" rauscht die beliebte Diva ab, und wird später tot aufgefunden. Ein ehemaliger Schüler von ihr ist bei der Kriminalpolizei und erzählt ihr einiges. Sie recherchiert alleine oder gemeinsam die Geschichte des aktuellen Liebhabers der Diva, das Leben des Ehemannes der Diva, das Leben der Putzfrau im Theater an der Wien und recherchiert in alten Schuldokumenten und einer Cabarett-Spelunke. Am Schluß stehen viele Unfälle und die Erkenntnis, daß etwas mehr Offenheit und weniger Drill weniger Unheil gebracht hätte.

Die Geschichte folgt dem Leben von Frau Kirsch und Hern Böck mit dem was sie sehen und erleben. Während Frau Kirsch versucht mit Fragen Anworten zu bekommen, und hier manchmal etwas vorwitzig vorgeht, ist Herr Böck zurückhaltend und beoabachtet, und wird eher wiederwillig ins Geschehen gezogen.
Die zarte Zuneigung, die sich zwischen den beiden entspinnt, ist entzückend zu lesen. Es beginnt sich auch eine zweite Romanze im Buch anzubahnen. Die große Liebe in dem Buch muß leider geheim gelebt werden.

Die Typen im Buch sich unterhaltsam geschildert. Es gibt die große Diva mit großer Berechnung, die zweite Diva mit Hang zum Alkohol, die resche Hausmeisterin, die unterdrückte Putzfrau mit hungriger Kinderschar, den häßlichen Theaterdirektor mit schöner Begleitung, den eleganten Ehemann der Diva, die erotische Cabarett sängerin, bis zur eifersüchtigen reichen Gattin des Geliebten der Diva zu lesen.
Das strenge Internat soll es zwar nicht geben, allerdings sind die Erziehung mit kaltem Wasser und Rohrstäben noch lange gültig, und erst langsam beginnen sich rohrstock-freie Erziehung wie bei Montesorri und anderen Pädadogen mit Vehemenz durchzusetzen.

Das Cover ist liebevoll mit Jugendstil-Geschnörksel gestaltet.

Die Geschichte ist gut erzählt und wenn man sich etwas in Wien auskennt, ist die geographische Geschichte gut verfolgbar. Die Operette "Land des Lächelns" hatte wirklich die erste Aufführung unter obigem Titel, sonst ist aber vieles der Phantasie entsprungen.
Viel Spaß beim Lesen.

Beate Maly wurde 1970 in Wien geboren. Sie ist ausgebildete Kindergärtnerin und Kinderpädagogin und begann zuerst Kinderbücher zu schreiben. 2008 erschien ihr erster Kriminal im historischen Wien "Die Hebamme"; 2018 erschien ihr 11. Kriminalroman "Mord auf der Donau".

Donnerstag, 4. Juli 2019

Elizabeth George : "Wer Strafe verdient"

Elizabeth George :
"Wer Strafe verdient" - ein Inspector Lynley Roman
original "The punishment she deserves"
2018, Viking, Penguin Random House NY
Ins Deutsch übertragen von Charlotte Breuer, Nobert Möllemann und Marion Matheis
2018, Wilhelm Goldmann Verlag
848 Seiten + 2 Seiten Danksagung
ISBN 978-3-442-31373-0

Ein Priester scheint sich in Polizeiwahrsam umgebracht zu haben, nachdem er Übergriffe auf Kinder beschuldigt sein soll. Dessen Vater macht eine Untersuchung geltend, die Barbara Havers und ihre Vorgesetze Ardery in dem Ort durchzu führen haben. Gespräche mit dem Hilfspolizisten Gaz, und Studenten wie Bruce/Brutus, Dena genannt Ding, Finn(egan), Francie und Missa bringen Barbara Havers zwar viel Informationen, aber da sie streng überprüft wird steigen die Probleme. Arderys Alkoholprobleme werden offensichtlich und Lynley gemeinsam mit Havers nochmals vor Ort geschickt. Diesmal wird alles untersucht und hinterfragt. Falsche Erwartungen an Eltern, Kinder, den Hilfpolizisten und den Priester brechen auf, bis ziemlich plötzlich sexuelle Übergriffe und deren Vertuschung als Mordursache aufpoppen.

Einige Frauenschicksale sind in den Roman verwoben.
Clover und Timothy sind die Eltern von Finn(egan), wobei Clover als Polizistin in hohem Rang, mehr als vermutet ihre Finger in dem Fall hat. Sie ist als toughe durchtrainierte, sehr attraktive und entscheidungsfreudige Frau geschildert, die problemfrei über Leichen geht.
Yasmina ist Mutter von Missa und erfolgreiche Kinderärztin; ihr Ehemann ist Apotheker und nach dem Tod einer gemeinsamen Tochter mittlerweile drogenabhängig. Die jüngste Tochter wird zwischen den Erwartungen der Mutter, der Hilflosigkeit des Vaters und daß Missa sich zurückzieht fast zerrieben. Yasmina stammt aus einer indischen Familie die ihr die frühe Schwangerschaft nicht verziehen hat und deshalb von Ehrgeizg für sich und ihre Familie zerfressen wird.
Das dritte Frauenschicksal ist Havers und Lynleys Vorgesetzte Ardery, die nicht mehr vom Alkohol loskommt und lange braucht um dies zu erkennen; erst als der letzte Kontakt zu ihrer Familie zu zerbrechen droht, schafft sie es doch um Hilfe zu ersuchen.

Bei der Studentengruppe handelt es sich großteils um eine WG mit lockeren erotischen Angewohnheiten, die manchen ziemliche Probleme macht, und einige Freundinnen dazu.
Der Hilfspolizist wird als liebenswürdiger freundlicher immer offener Mensch geschildert, bei dem die Firnis erst spät zu bröseln anfängt.
Die hohen Tiere in der Polizeihierarchie in London bekommen wenige Sympathiepunkte.

Ort der Handlung sind Ludlow und London.

Der Titel bezieht sich auf die Situation, die später zum Mord führt.

Die Geschichte ist gewohnt spannend geschrieben. Ich konnte das Buch trotz seiner mehr als 800 Seiten nicht aus der Hand lesen bis der Mord gelöst war. Mitraten beim who-donnit ist möglich. Viel viel Freude beim Lesen !

Susan Elizabeth George wurde am 26. Februar 1949 in Ohio geboren. Sie wuchs in Kalifornien auf, studierte Englisch, und arbeitet als Englischlehrerin. Später unterrrichtete sie "creative writing". sie lebt in Seattle und Kensington/London. 1983 begann sie ihren ersten Kriminalroman mit Inspector Lynley, der in Großbritannien und im englischen Ambiente spielt, der 1988 veröffentlich unter "A great deliverance" / "Gott schütze dieses Haus" (1989) . 2018 erschient der 21. Band in der Serie mit Inspector Lynley und Barbara Havers.