Dienstag, 22. November 2011

Hannes Gans : "Dem Wiener sein Tod"

Hannes Gans :
"Dem Wiener sein Tod" - Ein Totentanz
Cartoons
Agens Ketterl, Wien 2008
ISBN 978-3-8502573-3-5

In diesem quadratischen Buch sind Federzeichnungen und Texte von Hannes Gans über den Tod bzw. dem launigen Zugang des Wieners zu Tod. Herr Gans hat viele Jahre lang mit seiner Tuba auf Begräbnissen aufgespielt.

In sehr schönen Federzeichnungen hat er die verschiedenen Ausdrücke "des Wieners" über das Sterben zu beschwingten Linien geführt. Mit ebenso leichten Linien werden die Lieblinge des Wieners wie die Kapuzinergruft, die Barockkirchen bis zum Heurigen als Schauplätze oder zu humorvollen Situationen über das Sterben genutzt.

Ein Buch für Menschen die schöne Zeichnungen mit etwas skurrilem Humor lieben.

Montag, 21. November 2011

Monika Felten : "Elfenfeuer"

Monika Felten :
"Elfenfeuer" - "Die Saga von Thale 1"
2003, Piper München - Zürich
7. Auflage 2007
469 Seiten
1 Landkarte
ISBN 978-3-492-26501-0

Nett geschriebener Fantasy-Roman, der sich gut und gemütlich lesen läßt.
Etwas stereotyp sind Frauen entweder Elfen, Heilerinnen aber auf jeden Fall die 'Guten', während die Männer Krieger, Bauern, Magiere - selten Druiden - aber oft die 'Bösen' sind.

Hier geht es um Sunnivah, die verbotenerweise auf die Welt gebracht wird, - ein böser Zauber soll Schwangerschaften unterbinden, aber ein anderer böser Zauber will Neugeborene als Opfergabe, was für mich nicht logisch zusammenpaßt. Sie wird zuerst als Priesterin, dann als Kriegerin ausgebildet wird und mit der Aufgabe den 'Bösen' zu besiegen losgeschickt wird.
Mithilfe eine weisen Baumelfe, einer Mitkriegerin, später auch dem Sohn des Festungskomandanten, der sich in sie verliebt, viel magischer Hilfe der 'gütigen Göttin' und des letzten Riesenalps (einem riesigen Vogel mit scharfen Klauen, auf dem sich aber auch reiten läßt) schafft die junge Schwertprinzessin diese Aufgaben zu erfüllen und überwältigt verschiedene böse Magiere, und einige eher dumme aber grobe Phantasietiere, die zum Töten gezüchtet worden waren.
Am Ende siegt das Gute, aber einige nette und weniger nette Kreaturen bleiben auf der Strecke.

Ein nett geschriebener Fantasy-Roman mit Landkarte, mit 'gut' und 'böse' der gut und flüssig trotz einiger Grauslichkeiten zu lesen ist. Es gibt weitere Teile dieser Saga, die mich aber nicht zum Lesen interessieren.

Wer ein nettes Buch zum Entspannen nach einem anstrengenden Arbeitstag sucht, ist hier sicher gut aufgehoben.

Dienstag, 15. November 2011

Bo Balderson : "Der Fall des Staatsministers"

Bo Balderon (Pseudonym) :
"Der Fall des Staatsministers"
2000, Bengt Nordin Agency Schweden
original 'Sta°tsradets fall'
2002, Typographische Werkstatt & Verlag Stegemann
übersetzt aus dem Schwedischen von Dagmar Mißfeldt
274 Seiten
+ 1 Seite am Anfang : Mitwirkende
+ 1 Seite am Schluß : Glossar
ISBN 3-9808037-4-0

Studienrat Vilhelm Persson, ein etwas betulicher und biederer Einzelgänger, wird vom Mann seiner Schwester (die beiden haben 15 Kinder gemeinsam) in die Aufdeckung eines Mordfalles gezogen.
Sein Schwager ist Staatsminister, ein Mensch mit sprunghaften Gedankengängen und eine bei der Bevölkerung beliebte Gestalt.

In Ich-form beschreibt der Studienrat, wie Staatssekretär Svanberg wird erwürgt im Schrank des Arbeitszimmers des Staatsministers - in seiner Villa - aufgefunden wird.
Der Staatsminister meint, daß er es seiner Funktion als Polizeiminister schuldig ist diesen Mord aufzuklären und fordert die permanente Unterstützung mit Zeit und Mitdenken des Studienrats.
Menschen die als mögliche Täter in Betracht kommen sind die Tennis spielende Gattin, Justizschef Rylander und Gattin, Konsul Karling - ein Unternehmer -, Ministerialrat Da°a°bh, sowie der Unternehmer in Sache Toilettenherstellung Johann Johansson mit seiner sehr attraktiven Gattin, die Assistentin von Herrn Svanberg ist und sich 2 Liebhaber (beide unter den Verdächtigen) hält.
Leider gibt es noch einen Mord. Am Schluß löst der Staatsminister mit einer Falle die Morde auf - und erfährt daß er zum 16. Mal Vater wird.

Unterhaltsam und leicht böse wird die Politik, die Politiker, das Fäden ziehen, das Umsetzen der eigenen Wünsche und auch Gerechtigkeitssinn in der Politik geschildert.
Der Absatz in dem sich der Staatsminister bei einem Auftritt nicht an die vorgeschriebene Rede hält, sondern sagt was die logischen denkende Bürger denken aber damit seine politische Security schwer beunruhigt ist vergnüglich gut geschrieben (übersetzt).

Das Buch ist etwas mühsam zu lesen, da ich mit den schwedischen Namen und wer-ist-jetzt-wer etwas Probleme hatte, aber die etwas respektlosen (aber nie untergriffigen) Personenschilderungen oder andere nette kleine boshafte Halbsätze machen den Aufwand wett.
Ich kann den Krimi guten Gewissens allen Lesern mit Sinn für Humor empfehlen.

Dienstag, 1. November 2011

Brigitte Aubert : "Im Dunkel der Wälder"

Brigitte Aubert :
"Im Dunkel der Wälder"
1996, Editions Du Seuil, Paris
"La Mort Des Bois"
aus dem Französischen von Eliane Hagedorn und Barbara Reitz
btb Taschenbuch Goldmann Verlag
3. Auflage
deutsche Erstveröffentlichung 1997
277 Seiten
ISBN 3-442-72163-6

Elise Andrioli ist nach einem Bombenattentat blind, stumm und schwer gelähmt - und hat auch ihren Verlobten verloren. Aber ihr Verstand ist komplett da und sie hört und versteht alles um sie herum.
Die kleine Virginie erzählt ihr, daß sie weiß wer die Bestie ist und wo der Leichnam eines kleinen Buben liegt.
Elise und ihre Haushälterin/Pflegerin Yvette werden über die Eltern von Virginie in einen Kreis von unterschiedlichen Menschen aufgenommen, die sich um Elise tw. auch kümmern.
Achtjährige Buben um Umkreis werden weiterhin vermißt und tw. verstümmelt als Leichen gefunden.
Virginie spricht nur mit Elise über ihre Beobachtungen - Elise antwortet mit einem Heben eines Fingers.
In dem sehr spannend geschriebenen Buch zieht sich der Kreis immer enger um Elise, es werden noch weitere Morde begangen, bis am Schluß eine Geschichte aus Mißbrauch und daraus Wahnsinn zum Täter führt.

Das Buch ist aus der Sicht von Elise geschrieben, die die Menschen hört, die merkt wenn ihr Rollstuhl geschoben wird, und die sich das Aussehen von Menschen zu den Stimmen vorstellt. Stimme, Schritte und Geruch sind die einzigen Merkmale die ihr dabei helfen.
Sie beschreibt aber auch das Ausgeliefert sein, weil sie nicht/wenig vermitteln kann, was sie will (sei es Essen, Trinken, aber auch wohin sie will oder ob ihr heiß oder kalt ist).

Die Menschen um sie herum sind greifbar: der verstorbene Freund Benôit, die Eltern von Virginie Hélène und Paul, Stéphane ein Freund von ihnen, Jean Guillaume der sich in Yvette verliebt, Kommisar Yssart und am Schluß Tony. Die hübschen Häuschen, der Stadtpark, der Kinderspielplatz sind alles schön vorstellbar.

 Mich hat das Buch nicht losgelassen, bis ich es zu Ende gelesen hatte. Viel Vergnügen beim Lesen !