Samstag, 16. Dezember 2017

Ernst Solér : "Staub im Paradies"

Ernst Solér :
"Staub im Paradies"
2009, Grafiti Verlag
203 Seiten + 1 Seite Erklärung und Danke + 2 Seiten Glossar (gemischt schweizerische und tamilische Ausdrücke)
ISBN 978-3-89425-357-8

In diesem großartigen Kriminalroman werden in zwei Strängen Morde einmal in der Schweiz, einmal in Sri Lanka erzählt. Der schweizerische Kriminalkommissar Staub besucht mit seiner Familie die Tochter aus einer früheren Beziehung. Mitten in den Bergen wird ein Malariaforscher, ein Kollege der Tochter, erschossen. Währenddessen wird in der Schweiz die übrige Truppe von Staub mit einem ermordeten Tamilen konfrontiert.
Staub holt einige Informationen aus der Schweiz für quasi seinen Mord, und hilft den Mord seiner Gruppe aufzulösen.
Mordursache sind der (Bürger-)Krieg zwischen Tamilen und Singhalesen, der wie ein scharfes Schwert über den Menschen hängt, und Intrigen.

Eine kleine Liebesgeschichte bahnt sich zwischen Gret und einem Lokalbesitzer an. Staubs große Tochter hat sich endlich in einen für den Vater brauchbaren Mann, einen engagierten Arzt, verliebt. Sein Sohn hat sich einen temperamentvolle Schönheit verliebt, und auch Staubs Frau hat Witz und Willen.

Die Orte der Handlung sind in Sri Lanka die Bergwelt bei Pelmadulla, aber auch Stadt und Strandgegenden. In der Schweiz dürfte es um Zürich, mit Ausflüge nach Basel gehen.

Die Absätze über Ansätze die Übertragung der Malaria zu übertragen sind hochinteressant. DDT wird sehr kritisch betrachtet.

Ich habe die Sprache und die Metaphern in diesem Buch genossen. Ich habe in gefühlt jedem zweiten Absatz mindestens eine Formulierung oder Analogie gefunden, die mich zum Schmunzeln brachte : hier einige Beispiele :  Schweizer Mücken als flügellahme Lachnummern, abgasgeplagte Palmen,

Die zwei verwebten Geschichten sind in sehr schöner Sprache geschrieben, die ich sehr genossen habe. Spannend sind die beide Handlungsstränge ebenfalls. Leider gibt es keine gutes Ende mit dem ich mich wohl gefühlt habe (was mich an Donna Leon erinnert hat).

Viel Freude beim Lesen dieses unterhaltsamen und spannenden Kriminalromans !

Ernst Solèr wurde am 7. Juli 1960 in Männedorf (Kanton Zürich) geboren. Einige zeitlang war er Ethnologie-Student, Rock-Gitarrist und Spiele-erfinder. Ab 1987 arbeitete er als beim Schweizer Fernsehen. Ab 1999 widmetet er sich dem Schreiben - als Journalist und Schriftsteller.  2006 erschien der erste der vier Krimis um Hauptmann Fred Staub. Er starb am 16. Juli 2008 an Krebs.

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