Nagib Machfus :
"Echnaton" - Der in der Wahrheit lebt
Roman
original "Al-A'isch fi l-Haqiqa"
1985, American University in Kairo
Aus dem Arabischen von Doris Kilian
2011 / 4. Auflage 2023, Unionsverlag
180 Seiten + 1 Seite "Nagib Machfus : Leben und Werk" + 3 Seiten Worterklärungen
ISBN 978-3-293-20530-7
In einer Rahmenhandlung begibt sich ein junger Mann Merimun einige Jahre nach dem Tod von Echnaton auf die Suche nach dem Leben und Wirken von Echnaton, der als Amenphobis IV auf den Thron kam. Er trifft in Gesprächen enge und ferne Freunde und Feinde von Echnaton und seiner Frau Nofrete und versucht zu erkennen warum so schlecht über Echnaton und seine Zeit gesprochen wird.
In Gesprächen bei Familie seiner Frau Nofrete, alten Freunden, persönlichem Arzt, ehemaligen Priestern, bis zuletzt bei Nofretet persönlich entschlüsseln daß Echnaton von beginn an anders war, da er weder an Militär interessiert war, auf der Suche nach etwas anderem spirituellen und dabei sehr charismatisch war. Hoffnungen seiner Familie und der traditionellen Priesterschaft, daß seine Frau ihn auf den traditionellen Weg bringen würde, zerschlugen sich als Nofrete mit ihm seinen spirituellen Weg zu nur einem Gott ging. Das Leben in der neuen Stadt war gut, aber da die Feinde Ägyptens militärisch nicht zurückgeschlagen wurden, wandte sich die Meinung gegen das Pharaonenpaar.
Die fiktiven Gespräche sind meist abwechselnd pro oder contra Echnaton, dem Ketzter wie ihn manche nannten. Es wechseln tiefer Haß und Verachtung, bis zu Verehrung, Bewunderung und tiefer Liebe ab. Auch Jahre später sind die Fronten für Verständnis verhärtet, wenn auch die Preister ihre Macht zurückerhalten haben.
Machfus läßt auch Eje und Haremhab zu Wort kommen, die später selber auf dem Pharaonenthron sitzen werden.
Feinfühlig zeichnet der Autor die mögliche Entwicklung dieses Pharaos nach einem anderen spirituellen Gott, vor allem mit mehr Liebe und weniger machtvollen Preistern nach.
Ein wunderbares Buch !
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