Mittwoch, 13. Februar 2013

Günther Zäuner : "Kokoschanskys Trip"

Günther Zäuner :
"Kokoschanskys Trip"
Faction-Thriller
2007, Kontrast Verlag, D - Pfalzfeld
276 Seiten + 5 Seiten Erläuterungen Wiener Idioms
ISBN 978-3-93528669-5

Obwohl der Journalist Kokoschansky im Titel steht (es gibt bereits vier andere Bücher mit ihm als Protagonisten), stehen für mich die Polizisten Thomas Petrenko und Bertram Oblacher im Mittelpunkt des schnell lesbaren Wiener Krimis.

Die Polizei wird zur Hilfe gerufen als mehrere Ärzte grausam und grauslich ermordet und einige Apotheker effizient erschossen aufgefunden wurden. Gemeinsamer Nenner ist das Drogenmilieu und damit der Zusammenhang zu diversen Drogensubstitutionspräparaten. Ein widerlicher, spielsüchtiger Journalist eines Billigblattes macht Stimmung gegen die Polizei. Parallel entdeckt Thomas Petrenko der in diesen Fällen in der Sonderkommission mitarbeitet, daß seine halbwüchsige Tochter Drogen probiert hat und droht in Prostitution und Drogen hängen zu bleiben. Letztendlich wird der Mörder tot gefunden. Grund war daß bei einem Substitutionsmittel stärkere und schwächere Mischungen an den Süchtigen 'ausprobiert' worden waren, die viele die aussteigen wollten den Tod brachten.

Interessant in dem Krimi ist der Ansatz, daß innerhalb der Pharmaindustrie verschiedene Stärken eines Medikaments ausprobiert werden - hier in dem Buch ohne Studie, ohne Ethik und einem russischen Geschäftsmann angedichtet. Ein gemobter Arzt und Wissenschaftler hat seine Unterlagen vor seinem Tod noch sichern können.

Machtspiele und Seilschaften funktionieren oder auch nicht, wenn der Polizist und Vater einem eher ungerührten Arzt gegenübersteht, der auf die Emotionalität des Vaters nur mit Anruf beim Minister und damit Probleme im Arbeitsbereich zu reagieren weiß. Hier gibt es ein happy end - einen Rücktritt.

Freundschaft und Hoffnung ist ein anderer Strang. Freundschaft als der Vorgesetzte von Petrenko Herr Oblacher zu diesem hält und gegen Intrigen von oben weiterarbeiten läßt. Hoffnung und Liebesgeschichte als der versoffene und verkokste Kokoschanwsky von einer - nona - jüngeren, intelligenten, loyalen und bildschönen Polizistin quasi gerettet und wieder auf ein Leben ohne Drogen zurückgeliebt wird.

Das Buch liest sich wie ein Actiontriller, wobei mir die Personenschilderungen auf der Strecke bleiben und einiges zu platt ist. Aber die Story hat Zug.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen