Sonntag, 23. Mai 2010

Sandra Mulansky : "Tod der Unschuld"

Sandra Mulansky :
"Tod der Unschuld"
2000, Rowohlt Taschenbuch Verlag
256 Seiten
ISBN 3-499-22891-2

Kein klassischer who-dunnit-krimi sondern die Geschichte um einen getöteten Säugling mit massiven Herzproblemen, mit Eintauchen in die medizinischen und auch menschlichen Probleme für die Angehörigen.

Eine kleine Detektei, bestehend aus 2 Archäologen, wird beauftragt den Tod eines Säuglings in Frankfurt zu untersuchen. Claudia-Marlies lernt Säuglinge mit ihren speziellen Herzproblemen (nur eine Kammer etc.) und deren Eltern, sowie die Spezialisten und Angestellten des Krankenhauses und die Familie des getöten Bubens kennen. Durch einen Zufall stellt sich heraus, daß eine junge Lernschwester komplett mit den seelischen Belastung überfordert war und man erwischt sie als sie einem operierten Säugling mit einer Überdosis das Sterben erleichtern will.

Viele Handlungstränge sind um diese Hauptgeschichte gewoben
*Detekteipartner Federico, der zuviel trinkt, recherchiert in dem er sich als Journalist ausgibt, und sich in eine zeitweise Verdächtige sehr attraktive Frau verliebt
*Claudia-Marlies' Sohn, dem der Kindergarten nicht gefällt und der dazugehörige Vater mit dem die Beziehung nicht eindeutig ist, aber ein happy end im Raum steht
*Claudia-Marlies' Schwester abgehaut ist, - nach Australien, was nur Claudia-Marlies und eine Tante wissen
*die Großeltern des getöteten Buben, die einer rechten Denkart anheim sind, daß es ihnen der Tod des kranken Enkels und damit Abkömmling des nicht geschätzten Schwiegersohns fast recht ist
*der türkische Oberarzt dessen Habitilation von seinem Chef nicht anerkannt wird
*daß die Mutter des Buben einen Zwillingsbruder gehabt hat, bei dessen Geburt es ein Problem gegeben haben, dürfte, sodaß lernen für ihn schwierig war und der sich bei schlechten Noten mit 11 Jahren aufhängte
*der türkische Oberarzt bewacht seine Schwester streng und bezieht gegen ihren alevitischen Freund eher aggressiv Stellung
* ein oder zwei Fälle aus der Detektei

Situationen und Menschen sind klar geschildert und sie entstehen schön vor meinem Auge; manches ist durchaus wie ein Film.
Die vielen Handlungsstränge und - ebenen sind nicht immer leicht auseinander zu halten, aber in Sumnme bleibt die Spannung und Neugier wie die Geschichte denn ausgehen wird, erhalten.

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