Donnerstag, 20. Mai 2010

Peter. R. Wieninger : "Die Spur der Katzen"

Peter. R. Wieninger :
"Die Spur der Katzen"
Roman
1996, Reclam Verlag Leipzig
219 Seiten
ISBN 3-379-00756-0

Eigenartige Geschichte, bei der in der Jetztzeit ein verwöhnter schicki-micki Beamter spirituell erleuchtet wird, und parallel die Geschichte des 'Book of Kells' erzählt wird.

Die titelgebenden Katzen sind als Verteidiger der bösen Energie nur fauchend und kratzend geschildert - leider. Der Hund auf der Seite der positiven Energie, klassisch treu.

Das Buch ist in zwei Strängen aufgebaut, die am Schluß zusammenfinden.
Die Handlung in der Jetztzeit beschreibt den Beamten Steinwändter in Armani/Boss/etc. Anzügen und Sportautos mit "i" am Schluß, der beim Rasen einen Mann überfährt, sein Auto versteckt, trickst um eine Anzeige wegen Autodiebstahls machen zu können, das Auto wider Erwarten ohne Schaden retourerhält (bald aber merkt, daß es nicht sein Auto ist), und dann neugierig geworden und weil seine Kinder und sein Hund bedroht werden (seine Frau ist ihm egal, da er eine Geliebte hat), nach St. Pölten fährt weil ein Hinweis es so will. Im Dom findet er dann die relevanten und rätsellösenden Antworten.
Parallel wird die Geschichte des 'Book of Kells' erzählt, an dessen 340 Seiten im 9 Jahrhunder 4 Mönche arbeiteten, zeichneten, kallographierten, für Farbe Würmer zerrieben ließen , Gold in malbare Konstistenz bringen ließen und für dessen Existenz sie von Inseln bei Schottland, zu Inseln bei Irland fliehen mußten. In den nächsten historischen Wirren wird das Buch in Dublin untergebracht, wo es im 20. Jahrhundert unter Alarmglocken geschützt der Öffentlichkeit gezeigt wird. Berühmt ist es für seine Zeichnungen und die Farben die auch nach einem Jahrtausend noch frisch sein sollen.
Nebenzweig die Geschichte und der spirituelle Hintergrund der Zoroaster, und wie sie den Ausgleich von Gut und Böse auf der Welt sehen.

Das Buch ist so geschrieben, daß ich das Ende wissen wollte, sprachlich hat es mich aber nicht gereizt.
Den Beschreibungen des Buches, der Kleidungen, der diversen Interieurs, der Landschaften, der Stadt St. Pölten und Teilen Wiens ist Raum gegeben ohne sich festzulaufen - leider bleiben die Menschen für mich an der Oberfläche und auch die Wandlung des Abteilungsleiters Steinwändtner durch spirituelle Informationen ist eher belustigend.

Oder macht sich der Autor über seinen eigenen 'halben' Fantasyroman (die andere Hälfte kann eher als Kriminalroman klassifiziert werden) selber lustig ? Beim Lesen des Endes habe ich zumindest mehrmals den Eindruck.

Nettes Detail ist die Beschreibung von "Uisce beatha" ... genau: Whiskey :-)

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