Sonntag, 6. März 2022

José Vicente Alfaro : "Die Tränen der Osterinsel"

José Vicente Alfaro :
"Die Tränen der Osterinsel"
Roman
original "El llanto de la Isla de Pascua"
2014, Selbstverlag
Aus dem Spanischen von Adriana Beatriz Netz
2015, Amazon Crossing
237 Seiten + 2 Seiten Einführung + 1 Seite Landkarte + 4 Seiten Anmerkungen des Autors + 1 Seite Danksagung
ISBN 978-1-503-95211-9

Germán Luzón ist als Archäologe nach langer Zeit wieder auf der Osterinsel. Chef der Ausgrabungsgruppe ist ein charismatischer Norwerger, der nach einem kurzen Anruf ermordet aufgefunden wird. Die Polizei ermittelt, und auch Germán ist halbherzig bei der Suche dabei. Er wird auf eine Art Schnitzljagd eingeladen und gelangt schlußendlich in eine Falle, aus der er lebend herauskann.
Ablenkung ist ihm, daß er eine gemeinsame voreheliche Tochter mit einer schönen Rapanui-Frau vor Jahren bis dahin unbekannt war. Maeve entpuppt sich als offenes freundliches und an Archäologie interessiertes Mädchen.
Während die Polizei den Mörder suchen sollte, rufen die Rapanui eine große Demonstration gegen die chilenische Regierung zusammen, da vom Festland noch immer viele Restriktionen gegenüber der Ursprungsbevölkerung aktiv sind, und zu wenig der Übergriffe abgegolten sind.

Germán erzählt die Geschichte aus Ich-sicht. In kursiv wird die abenteuerliche Geschichte der Besiedlung, der Moai-Statuen, der Kriege zwischen Lang- und Kurz-Ohren, Piraterie, Sklaverei und Inbesitznahme erzählt. Leider ist bereits viel Wissen, vor allem um die Errichtung der berühmten Moai-statuen, ist bereits verloren gegangen.

Die Idee eine Kriminalgeschichte mit echter Geschichte zu verknüpfen, ist gut, gelingt hier aber zu trocken bzw auch zu aufgesetzt, was schade ist (ob es an Text oder Übersetzung liegt, kann ich nicht entscheiden).

Die Menschen auf der Insel werden meist als offene, freundliche, meist gastfreundliche Menschen geschildert, die starken Bezug zu ihrer noch vorhandenen Geschichte haben. Für die auf die Insel entsandten Chilenen bleibt wenig Sympathie übrig.

Der Schreibstil ist deskriptiv, Landschaft und Orte entstehen durchaus vor dem Auge.
Leider war mir die Geschichte nicht spannend erzählt; trotzdem viel Spaß beim Lesen !

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