Freitag, 29. Januar 2016

Isabel Allende : "Amandas Suche"

Isabel Allende :
"Amandas Suche"
Roman
original, "El juego de Ripper"
2014, Plaza & Janés Barcelona
Aus dem Spanischen von Svenja Becker
2015, Suhrkamp Berlin
470  Seiten
ISBN 978-3-518-46600-1

Dieser Roman ist der erste Kriminalroman, den die berühmte Schriftstellerin geschrieben hat. Sie hat einen Kosmos von unterschiedlichen Menschen in San Francisco angesammelt und erzählt  die Geschichte in einem Gemisch mehr Roman als Thriller mit Serienmörder, bei dem der Leser/die Leserin durchaus mitraten könnte wer der Mörder ist.

Amanda ist eine 17-jährige blitzgescheite junge Frau, deren Mutter Indiana mit esoterischen Mitteln und viele Liebe ihren Patienten hilft, und deren Vater Bob Martín in der Polizei arbeitet. Amanda hat ein Netzwerk von innovativen Mitstreitern via Internet über die Welt verteilt und kommt Gemeinsamkeiten bei Morden auf die Spur. In der Zwischenzeit hat Indiana Probleme weil ihr langjähriger Freund sie betrügt, sie Gemeinsamkeiten mit einem Navy Seal entwickelt und einem Psychopathen in die Hände fällt. Die Morde geschahen als Rache auf mehrfachen Kindsmißbrauch, und zu scharfe Gesetze die tw Kindsmißbrauch fördern.

Der Roman ist sehr gut zu lesen, bei denen die geschilderten Menschen am meisten Freude machen.
Die Figuren von Amanda, der 17-jährigen Schülerin, und ihrem Großvater Jake, einem Apotheker, sind wunderbar und gehen zu Herzen. Amandas Mutter Indiana ist zwar warmherzig und mit blonden Haarwuscheln geschildert, aber irgendwie ging sie mir mit ihrer naiven Esoterik etwas auf die Nerven. Bob Martín ist ein charmanter effizienter Polizist, mit vielen Affären. Im zur Seite steht Petra Horr, eine zarte wirkenden, aber durchtrainierte und klar denkende und helfende Polizistin. Bobs Familie sind Mexikaner, die in den Staaten etwas aufgebaut haben, und mit mexikanischer Herzlichkeit Amanda und ihrer Familie zur Seite stehen.
Indians Langzeitliebhaber Alan Keller, wird als Nichtstuer und Snob der oberen Gesellschaft geschildert, der Indiana immer wieder Freude gemacht.
Indianas Kunden sind unterschiedlich : der Navy Seal Ryan Miller, der im Irak viel erlebt hat und seitdem mit einer Prothese lebt, und das Leben sportlich meistert; Gary Brunswick, bei dem sie nicht an des Wurzels Übel kommt, die krebskranke Carol Underwater etc.
Netterweise gibt es auch Kriegshund 'Attila' der mit Ryan lebt, und die gemeinsam ihre Kriegsverletzungen aufarbeiten, und eine nette Tierkatze die in der deutschen Übersetzung den Namen 'Rettet-den-Thunfisch' abbekommen hat, und Amanda tröstet.

'Ripper' heißt nicht nur der ominöse Killer Londons sondern auch das Spiel, das Amanda mit ihren ziemlich gleichaltrigen Freunden in Canada und Neuseeland via Internet spielt.

In Summe hat mir das Buch mit seiner romanhaften Dichte sehr sehr gut gefallen. Der Showdown ist sehr spannend und gut gelungen. Ob die Story ein Krimi ist muß jeder/jede selbst entscheiden. Viel Freude beim Lesen !

Isabel Allende Llona wurde am 2. August 1942 in Lima (Peru) geboren. Sie ist eine Nichte des ehemaligen Präsidenten Salvador Allende. Da ihre Mutter mit einem Diplomaten verheiratet war, ging sie in lateinamerikanischen, europäischen und arabischen Hauptstädten zur Schule.
Von 1959 bis 1965 arbeitete sie als bekannte Fernsehjournalistin für den Informationsdienst der FAO). Ihr erstes Kind Paula wurde 1963 geboren; sie nannte eine Frauenzeitschrift ebenfalls Paula, entwickelte eine Kinderzeitschrift und eine Filmzeitschrift.
1975 ging sie ins Exil nach Venezuela, wo sie wieder als Journalistin arbeitete. Ihr Erstlingswerk als Romanautorin "Das Geisterhaus" erschien 1982 auf spanisch "La casa de los espíritus", wurde ein  und Bestseller und wurde auch als Film 1993 ein Welterfolg. Ihr Roman "Paula" erschien 1994; hier verarbeitete sie deren Koma und Krankheit an  Porphyrie. Viele weitere Roman und Erzählungen von ihr wurden veröffentlicht.
Ab 1988 lebte sie mit ihrem zweiten Ehemann in San Rafael (Kalifornien).

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